Tripolis

Tripolis
Hauptstadt von Libyen

* * *

Tri|po|lis:
Hauptstadt von Libyen.

* * *

Tripolis,
 
1) Hauptstadt des Verwaltungsbezirks (Nomos) Arkadien, Griechenland, 663 m über dem Meeresspiegel, im Becken von Tripolis, 22 500 Einwohner; orthodoxer Bischofssitz; archäologisches Museum; Verkehrs- und Handelszentrum im Mittelpunkt der Peloponnes.
 
 
Tripolis, im 14. Jahrhundert als Dropọlitza (Tripọlitsa) von Albanern gegründet, war in osmanischer Zeit Mittelpunkt der Peloponnes (Sitz des Paschas von Morea). Die Stadt wurde 1821 von den aufständischen Griechen erobert und 1825 von Ibrahim Pascha zerstört; später wieder aufgebaut.
 
 2) arabisch Tarabulus al-Gharb [-rarb], italienisch Tripoli, Hauptstadt von Libyen, Hafenstadt am Mittelmeer an der Kleinen Syrte, am Rande einer 10 km breiten Küstenoase, (1993) 1,3 Mio. Einwohner (im Verwaltungsgebiet Tripolis); Universität (1973 hervorgegangen aus bestehenden Fakultäten der 1955 gegründeten Universität von Libyen), Kunsthandwerkerschule, Fachschulen für Militärtechnik, Erdölwirtschaft, Verwaltung, Maschinenbau, Informatik, Musik u. a.; Nationalarchiv, Bibliotheken, Museen; Rundfunk- und Fernsehsender; staatliche Buch- und Presseverlage. Die Industrie umfasst u. a. Getreidemühlen, Möbel-, Textil-, Nahrungsmittel-, Waschmittel-, Reifenfabriken und Lkw-Montage. Dem Wärmekraftwerk (325 MW) ist eine Meerwasserentsalzungsanlage angeschlossen. Der Hafen von Tripolis ist neben dem von Bengasi der wichtigste Libyens; Erdölraffinerie; internationaler Flughafen. - Seit 1996 erhält Tripolis Wasser über ein Rohrleitungsnetz aus dem Fessan.
 
 
Aus römischer Zeit Triumphbogen für Kaiser Mark Aurel (163 n. Chr.); Kastell, 1533 auf einer Festung der Malteser erbaut (heute Nationalmuseum mit archäologischer und volkskundlicher Abteilung); zu den historischen Moscheen gehören die Al Naqa Camii des 10. Jahrhunderts (1611 erneuert), die Ahmed Karamanli Camii (ursprünglich spanische Kirche, seit 1736 Moschee) sowie die Gurgi Camii (1833).
 
 
Das antike Oea, im 7. Jahrhundert v. Chr. von Phönikern gegründet, war Zwischenhandelsplatz Karthagos, nach 146 v. Chr. blühende Hafenstadt mit engen Beziehungen zu Rom, später Mittelpunkt der Provinz Tripolitana. Im 5. Jahrhundert kam Tripolis unter die Herrschaft der Wandalen, im 6. Jahrhundert zum Byzantinischen Reich, um 650 unter arabischer Herrschaft. 1146-58 war Tripolis von sizilischen Normannen besetzt; 1510-51 stand es unter spanischer Herrschaft (1530 als Lehen an den Johanniterorden vergeben). 1551-1911/12 war es Sitz einer Regentschaft des Osmanischen Reiches (Tripolitanien), dann fiel es an Italien, das Tripolis 1934 zur Hauptstadt seiner Kolonie »Libia« machte. 1943-51 war es Sitz der britischen Militärverwaltung, dann Hauptstadt der Provinz Tripolitanien, seit 1969 Hauptstadt Libyens.
 

* * *

Tri|po|lis: Hauptstadt von Libyen.

Universal-Lexikon. 2012.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Tripolis —     Tripolis     † Catholic Encyclopedia ► Tripolis     (TRIPOLITANA).     A Maronite and Melchite diocese, in Syria. The primitive name of the town is not known; Dhorme (Revue biblique, 1908, 508 sqq.) suggests that it is identical witrh Shi ga… …   Catholic encyclopedia

  • Tripolis — Tripolis, östlich von Tunis (s. d.) gelegen, ein nicht bestimmt begrenzter Theil der großen afrikanischen Wüste, wo fruchtbare Streifen mit großen, unabsehbaren Sandstrecken abwechseln und die Bergkette Ghuriano ihren versöhnenden Felsenschatten… …   Damen Conversations Lexikon

  • Tripŏlis — Tripŏlis, 1) Stadt in Nordphönicien, am Mittelmeere, trieb starken Seehandel, welcher durch den trefflichen Hafen begünstigt wurde. Jetzt Tripoli od. Tarablus (s.d. 2). T. war von Tyros, Sidon u. Arados so angelegt, daß jede der drei Colonien… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Tripŏlis — (Tripoli, auch Tripolitanien), türk. Provinz an der Nordküste von Afrika, zwischen Tunis und Ägypten (8°50 und 25°20 östl. L.), im S. an die Wüste grenzend (s. Karte »Algerien etc.«), umfaßt mit Fezzan und Barka (s. d.) etwa 1,033,400–1,050,000… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Tripolis — Tripolis, 1) (Tripoli, türk. Tarâbulus el Gharb) Hauptstadt des türk. Wilajets T. in Nordafrika (s. oben), an der Kleinen Syrte des Mittelmeers, unter 32°54 nördl. Br. und 13°11 östl. L., auf einer Landzunge in fruchtbarer Gegend, hat einen durch …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Tripolis — Tripŏlis (Tripolitsa), Hauptstadt des griech. Nomos Arkadien, am Fuße des Mänalos, (1896) 15.521 E., lebhafter Marktplatz …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Tripolis [2] — Tripŏlis (Tripoli), Tripolitanien (im engern Sinne), türk. Wilajet an der Nordküste Afrikas [Karte: Afrika I], im O. von Tunis, die Landsch. T. (im N.) und das Oasenland Fessan (im S.) umfassend; mit der Landsch. Barka (türk. Mutessariflik… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Tripolis — Tripolis. Nach der Besetzung von T. durch Italien, Ende 1911, schritt die Heeresverwaltung sofort zum Bahnbau, um sich das Gebiet strategisch zu sichern. Zunächst wurde in 95 cm Spurweite (wie in Erithrea nach dem sizilischen Vorbild, unter… …   Enzyklopädie des Eisenbahnwesens

  • Tripolis [1] — Tripolis, Tarablus, Hauptst. des gleichnamigen türk. Paschaliks in Syrien, mit 16000 E.; sein Hafenort ist der Flecken Mariana. – T. wurde von den Städten Sidon, Tyrus u. Aradus angelegt, spielte in den Kreuzzügen eine bedeutende Rolle und war… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Tripolis [2] — Tripolis , Staat der Berberei, zwischen dem Mittelmeer, Tunis, Barka, Fezzan u. der Sahara, über 5000 QM. groß mit vielleicht 1 Mill. E., ist ziemlich fruchtbar, von einem Zweige des Atlas durchzogen, an der Ostgränze wüste. In den Städten wohnen …   Herders Conversations-Lexikon

  • trípolis — s. m. [Mineralogia] Substância siliciosa, pulverulenta, que serve para polir …   Dicionário da Língua Portuguesa

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”